Langenneufnach (Schwaben) - 130 Orte (a.i.d.a.) - Rechtes Land

Ab Frühjahr 2012 sollen im ehemaligen Gasthof "Zur Post" 46 Asylsuchende untergebracht werden. Mehrere Neonazis um Roland Wuttke (Mering) tauchen am 20. März 2012 bei einer Informationsveranstaltung der Gemeinde zu der Neubelegung in der Turnhalle auf. Bürgermeister Josef Böck wirbt dort für das Vorhaben und wehrt sich in seiner Ansprache gegen die rassistischen Flugblätter des "Freien Netz Süd", die vor der Veranstaltung verteilt wurden. Wie die "Augsburger Allgemeine" berichtet, meldet sich Roland Wuttke in der Fragerunde zu Wort und macht mit "rechten Parolen Stimmung gegen das Asylbewerberheim"2, lediglich ein Mann funkt dem bekannten neonazistischen Funktionär dazwischen. Nach Angaben der Lokalzeitung applaudieren die meisten Langenneufnacher_innen begeistert der Hetze Wuttkes. Sie "reagieren entsprechend empört, als Bürgermeister Josef Böck ihm schließlich das Wort verbot und das Mikrofon wegnahm (...) 'Sie waren nicht in der Lage, den Bürgern heute Abend irgendeine Angst zu nehmen', sagte eine Anwohnerin, deren Haus sich direkt neben dem geplanten Asylbewerberheim befindet, gegen Ende der Veranstaltung. Vor allem, so kristallisierte sich heraus, haben die Bürger Angst vor steigender Kriminalität. Sie befürchten, dass nicht etwa Familien, sondern hauptsächlich junge Männer einziehen könnten". Am 24. März 2012 verteilen Neonazis aus den Kreisen um das "Freie Netz Süd" und das "Infoportal Schwaben" in Langenneufnach die bayerisch-schwäbische Neonazizeitschrift "Neues Schwaben". Gleichzeitig organisieren drei Männer aus Langenneufnach eine facebook-Gruppe gegen das Heim, legen Unterschriftenlisten aus und beauftragen einen Anwalt. "Wir versuchen, im Vorfeld die Einrichtung zu verhindern", sagt ihr Sprecher zu der "Augsburger Allgemeinen".