Geisenhausen (Niederbayern) - 130 Orte (a.i.d.a.) - Rechtes Land

Im März 2011 wehren sich die Bewohner_innen von Geisenhausen gegen die Unterbringung von Asylsuchenden im ehemaligen Seniorenheim. Sie gründen eine sogenannte "Bürgerinitiative" und sammeln über 2200 Unterschriften gegen die Unterkunft. In einem SAT 1-Fernsehbeitrag befürchtet der Sprecher der Gruppe, dass die Unterkunft den "sozialen Frieden sprengen wird". Ein anderer Bürger sagt: "Wir sind nach Geisenhausen gezogen vor fünf Jahren, in ein schönes Dorfleben, und wenn jetzt 160 Asylanten hier reinkommen, kommt Unruhe ins Dorf und wir werden mit Sicherheit Ärger bekommen". Eine Befragte sagt: "des is' mir einfach zvui, in unmittelbarer Nähe zu der Schule, meine Kinder gehen zu Fuß in den Sport, mir ist einfach angst und bang". Lokalpolitiker_innen versuchen, mit einer baurechtlichen "Veränderungssperre", die Unterkunft zu verhindern, scheitern jedoch in einem Prozess vor dem bayerischen Verwaltungsgerichtshof. Im Herbst 2012 versuchen Bürgermeister und Gemeinderäte, mit einem langwierigen Gang durch die Instanzen den Bezug der Unterkunft erneut hinauszuzögern. Einem Artikel auf "idowa.de" zufolge sagt Landrat Josef Eppeneder, es werde letztlich zu entscheiden sein, ob die Genehmigung weiterhin verweigert werden könne oder aber notgedrungen erteilt werden müsse: "Das wird nicht leicht, weil ich weiß, was die Bevölkerung denkt." Das lokale Internetportal "Rundschau 24" veröffentlicht im November 2012 einen Artikel zum Thema unter der Überschrift "Asylanten-Konzentration in Geisenhausen". Im Januar 2013 entscheidet der Gemeinderat erneut, weiter den Rechtsweg gegen die Unterkunft beschreiten zu wollen. Im Februar 2013 greift das neonazistische "Freie Netz Süd" die Auseinandersetzungen in Geisenhausen in einem Artikel auf: "Gerade kleine Ortschaften sind immer wieder von der Überflutung von Asylsuchenden betroffen".