Forchheim (Oberfranken) - 130 Orte (a.i.d.a.) - Rechtes Land

Im Januar 2013 ist die Unterbringung von 14 Asylsuchenden in der Bamberger Straße angedacht. Sofort protestieren Geschäftsleute mit einer Pressekonferenz - und mit extrem rechten Äußerungen. Einem Artikel auf "nordbayern.de" zufolge sagt beispielsweise der Inhaber eines Copy-Shops bei dem Mediengespräch: "Deutschland behandele wegen seiner Vergangenheit die Asylbewerber so gut, doch die Schulden sind abgetragen" und "In Forchheim fehlen die Wohnungen, (...) aber für Asylbewerber ist gleich ein ganzes Haus da". Ein Brauerei-Chef sagt, die Grundstückspreise würden mit dem Einzug der Asylbewerber in den Keller rauschen, ähnlich äußern sich die Betreiber eines Uhrengeschäfts und der ortsansässige Schuster. Das neonazistische "Freie Netz Süd" (FNS) greift diese rassistischen Äußerungen in einem Artikel im Februar 2013 erfreut auf und ruft zu Taten auf: "Der politischen Klasse muß deutlich gemacht werden, daß man die lasche Handhabung in Sachen Asyl als Bürger nicht mehr hinnimmt". Vier Neonazis verteilen Ende März 2013 nachts Flugblätter mit ähnlichem Text unter anderem in der Bög-, der Regnitz- und der Birkenfelderstraße in die Briefkästen. Die Neonazis des FNS behaupten im Mai und Juni 2013 zudem auf ihrer Website, sie hätten in mehreren Orten der Region Flugblätter gegen die Lokalzeitung "Fränkischer Tag" verteilt, da das Blatt "nicht die Ängste der Einheimischen" thematisiere, sondern "Asylkritiker mundtot" mache.