Ettringen-Siebnach (Schwaben) - 130 Orte (a.i.d.a.) - Rechtes Land

Im Juli 2011 möchte ein Gastwirt aus seiner "Pension Mohren" eine Asylsuchendenunterkunft für 40 Bewohner_innen machen. Der "Augsburger Allgemeinen" zufolge sind die Bürger_innen "aufgeschreckt", der Gemeinderat lehnt den Antrag des Wirts einstimmig ab. Im Oktober 2012 wird diese Entscheidung noch einmal bekräftigt, der Lokalzeitung zufolge u. a. mit dem Verweis auf die angeblich gefährdete "öffentliche Sicherheit und Ordnung" die durch die "Mischung von Pensionsgästen und Asylbewerbern in einer Gaststättenatmosphäre" zu befürchten sei. Im September 2013 unterschreiben 95 Prozent der etwa 400 Einwohner_innen von Siebnach eine Petition an den bayerischen Landtag gegen die Unterbringung von Asylsuchenden in der Pension. Im Oktober 2013 lehnt der Gemeinderat auch für ein Nebengebäude eine bantragte Nutzungsänderung ab. Bürgermeister Robert Sturm sagt laut "Augsburger Allgemeine": "Die homogene dörfliche Struktur Siebnachs mit seinen rund 600 Einwohnern wird durch weitere Asylbewerber immer mehr belastet". Im Januar 2014 schlägt der Petitionsausschuß vor, dass die Zahl der untergebrachten Asylsuchenden auf 40 begrent werden soll. Doch das ist den Initiator_innen der Petition immer noch zuviel. Im März 2014 hetzen schließlich auch die Neonazis des "Freien Netz Süd" gegen die geplante Unterkunft in Siebnach: "Die Zufuhr von Asylanten ist zusammen mit der familienfeindlichen Innenpolitik das größte Überfremdungsinstrument des herrschenden Systems. Die stets anwachsende Kinderlosigkeit, Abwanderung und Vergreisung der autochtonen deutschen Bevölkerung, gepaart mit der Fertilität und massiven Einwanderung art- und kulturfremder Menschen wird unweigerlich zum deutschen Volkstod führen".