Augsburg (Schwaben) - 130 Orte (a.i.d.a.) - Rechtes Land

2. Im Stadtteil rechts der Wertach gehen Anwohner_innen ab Mai 2013 gegen den im Herbst geplanten Zuzug von Asylsuchenden vor. Der "Bayerische Rundfunk" berichtet: "Die Nachbarn fürchten Konflikte, Kriminalität und Lärmbelästigung". Der bayerische NPD-Landesverband agitiert mit: "Die Anwohner (...) fürchten nun um die Attraktivität und damit um den Wert ihrer Immobilien, aber auch um die Lebensqualität in ihrem Wohnviertel. Ab Herbst dieses Jahres sollen die Fremdlinge dort einziehen." Zwei Initiativen, "Contra Nutzungsänderung Ottostraße" und "Rund um den Pfannenstiel", starten eine "Anwohnerbefragung" bzw. Unterschriftensammlung. 200 wütende Bürger_innen bringen eine Infoveranstaltung im Juli 2013 fast zum Entgleisen. Das neonazistische "Infoportal Schwaben" und das Neonazinetzwerk "Freies Netz Süd" versuchen, den Protest gegen die Unterbringung von Asylsuchenden in Augsburg zu radikalisieren: "Die stetige Verausländerung führt letztendlich zum Tod des deutschen Volkes und zum Verlust der Heimat! (...) Es langt schon lange nicht mehr, in Bürgerversammlungen lautstark die Stimme gegen die Überfremdung in Deutschland zu erheben." 100 Bürger_innen kommen im Herbst zu einem Besichtigungstermin in die vorgesehene Unterkunft an der Ottostraße. Dabei, so schreibt es die "Augsburger Allgemeine", kochen erneut "die Emotionen hoch". Die Bürger_innen setzen mit ihren Protesten einen privaten Wachdienst durch, der nachts die Straßen abfahren soll.